Ab jetzt ein Teenager: Was nun wichtig wird in der Erziehung

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Irgendwann passiert es: Das kleine Baby, das gefühlt eben noch auf unserem Arm schlummerte, ist gar nicht mehr so klein. Sondern wächst den Eltern bald schon über den Kopf. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Pubertät ist eine herausfordernde Zeit. Sowohl für die Kinder, die dann zu Teenagern und Jugendlichen werden, als auch für die Eltern. Denn mit dieser Phase des Erwachsenwerdens verändern sich auch die Rollen innerhalb der Familie. Die Beziehung findet nun mehr auf Augenhöhe statt – und all das, was man seinen Kindern in den vergangenen Jahren mitgegeben hat, kommt nun zum Tragen.

Und dennoch hört Erziehung natürlich nicht auf, sobald die Kinder das Teenager-Alter erreicht haben – nur die Themen ändern sich. Die alltägliche Diskussion dreht sich nun nicht mehr darum, wie man sein Besteck ordentlich einsetzt oder im Straßenverkehr aufpasst, sondern um Dinge wie Ausgehen oder Internetkonsum. Und da die Zeit der Pubertät mitunter sehr emotional aufgeladen ist, sind Konflikte vorprogrammiert.

Gerade noch sehr aufgeweckte Kinder ziehen sich plötzlich zurück, mauern, wirken lustlos und desinteressiert. Und kommen am Tag darauf wieder zum Kuscheln ins Bett der Eltern.  Eine Zeit voller Herausforderungen – für alle Beteiligten. Übrigens, gut zu wissen: Die Pubertät beginnt oftmals schon viel früher als gedacht. Schon im Lauf der Grundschulzeit beginnt die sogenannte Vorpubertät – eine Zeit, die noch von sehr kindlichen Mustern geprägt ist, in welcher der Abnabelungsprozess  aber bereits langsam beginnt.

Fragt man Erziehungsexperten nach der richtigen Strategie im Umgang mit dem Start ins Teenager-Alter und die Pubertät bekommt man einen wertvollen Tipp (den viele Eltern sowieso schon kennen, denn er hat sie bereits durch die Baby- und Kleinkindzeit begleitet): Gelassenheit. In Kombination mit Liebe und Respekt vor dem Gegenüber. Wie das gelingen kann? Wir haben einige wichtige Punkte zusammengefasst.

Veränderungen annehmen

Eltern, gerade Müttern, fällt es oftmals schwer, ihre Kinder loszulassen. Doch gerade in der Zeit der Pubertät ist es sehr wichtig, dem Teenager-Kind diese Freiheit zu geben. Wurzeln und Flügel – dieses Sprichwort ist nicht aus der Luft gegriffen. Den Wurzel-Part haben wir nun viele Jahre lang für unsere Kinder erledigt. Nun ist für sie die Zeit gekommen, ihre Flügel auszubreiten. Und das müssen Eltern akzeptieren und akzeptieren.

Grenzen definieren

Regeln aufzustellen ist ein wichtiger Bestandteil des Zusammenlebens. In der Familie bedeutet das, dass in der Teenagerzeit die Grenzen neu definiert werden. Die Jugendlichen sind nun keine kleinen Kinder mehr. Aber auch sie benötigen immer noch Anleitung. Klare Grenzen können und sollten beispielsweise beim Medienkonsum und dessen Inhalten gezogen werden: Wie lange dürfen Teenager online sein, welche Seiten sind tabu? Wer mehr zum Thema lesen möchte: Unsere Artikel zum Umgang mit sozialen Netzwerken und über Kinder und Internet beschäftigen sich eingehender damit.

Auf Augenhöhe kommunizieren

Eigentlich wissen wir es: Verbote bringen nichts. Und trotzdem ist die Versuchung groß, sie auszusprechen. Besser wäre es: Mit den Teenagern offen zu reden. Und ihnen dabei das Gefühl zu geben, ernst genommen zu werden. Diese Offenheit wird im Zweifelsfall mehr nutzen als jeder Stubenarrest. Liebe und Respekt sind gute Zutaten in dieser Zeit des Wandels.

Die richtige Balance finden - gemeinsam mit dem Teenager

In Zeiten, in denen so manches aus dem Gleichgewicht zu geraten scheint, ist es eine herausfordernde Aufgabe, diese Balance wieder herzustellen. Gleichzeitig loszulassen und Halt zu geben, das richtige Maß für Grenzen und Regeln zu finden, Kommunikation anzubieten und dabei nicht enttäuscht, wenn dies auf Ablehnung stößt – all das sind Herausforderungen, die viele Familien zu bewältigen haben.
 
Man kann sie besser meistern, wenn man sich klar macht, dass all dies ganz normal ist. Und dass es zum Leben und zum Familienalltag dazu gehört wie das Laufen lernen, die Trotzphase der Kleinkinder oder die erste Zeit als Schulkind.
 
Denn eines ist gewiss: Die größte Aufgabe von Eltern ist es, ihre Kinder auf ihrem Weg anzuleiten und ihnen Halt zu geben. Und diese Aufgabe verliert sich nicht, selbst wenn sie ihre Flügel schon längst ausgebreitet haben.

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Keine Frage: Nannys sind absolute Profis beim Thema Erziehung. Deswegen haben wir mal bei unseren Nannys nachgefragt, welche guten Tipps sie haben,