Der Notenschluss ist in Sicht, die letzten Arbeiten werden geschrieben und die Motivation zum Lernen scheint plötzlich verschwunden zu sein – ganz klar, die Sommerferien nahen. Während unsere Kinder gedanklich schon im Freibad liegen und Eis schlecken quälen uns Eltern meist ganz andere Fragen – wie sollen die Kinder während der Ferien vormittags betreut werden? Sind sie alt genug um alleine zuhause zu bleiben? Wie kann ich ihnen trotz Vollzeit-Beschäftigung eine spannende Ferienzeit bieten?
Viele Wege führen zur Entlastung und wie viel Betreuug benötigt mein Kind
Da jedes Kind individuell ist, können diese Fragen nicht allgemein beantwortet werden, wir Eltern müssen auf unser Kind eingehen und uns Gedanken darüber machen wie viel Betreuung es benötigt und was es schon alleine schafft. Inzwischen gibt es allerdings unzählige Möglichkeiten, Kindern einen wundervollen Sommer zu bieten.
Als Grundregel gilt meist, dass Kinder im Volksschulalter nicht länger als einen Vormittag vollkommen alleine gelassen werden sollten. Natürlich gibt es besonders reife und selbstbewusste Kinder, meistens werden sie ihre Zeit dann aber mit Fernsehen und Computer spielen verbringen. Um dies zu vermeiden kann man Kindern, die alleine zuhause sind, kleine Aufträge geben. Besonders beliebt sind dabei Vorbereitungen für eine spätere gemeinsame Zeit. Wird das Mittagessen gemeinsam gekocht, kann das Kind vormittags das vorbereitete Gemüse (natürlich mit einem stumpfen Messer) vorschneiden, im Tierlexikon recherchieren welche Tiere am Wochenende im Zoo beobachtet werden können und die Eltern mit dem Wissen beeindrucken oder auch die Badesachen für einen Nachmittag im Freibad packen.
Geteilte Kinderbetreuung
Eine weitere Idee die die Kinderbetreuung erleichtern kann, ist, sie sich mit anderen Eltern zu teilen. Für gute Freunde gibt es vermutlich nichts Besseres als einige Nachmittage in der Woche miteinander zu verbringen – und damit werden gleich zwei Fliegen mit einer Klatsche geschlagen: Niemand muss zuhause alleine bleiben und zwei Kinder sind miteinander beschäftigt sodass Mama und Papa arbeiten gehen oder Hausarbeiten erledigen können.
Sommer & Jugendcamp
Ein besonderes Abenteuer stellen Sommer- und Jugendcamps dar. Es gibt sie mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie beispielsweise Sport, Abenteuer, Kreativität oder Lernen. Der Preis liegt dabei pro Kind und Woche je nach Schwerpunkt zwischen 200€ und 400€ – was auf den ersten Blick wie viel Geld wirkt, wird aber clever investiert: Die Kinder (meist im Alter zwischen 8 und 14 Jahren) sind ständig von Pädagogen betreut, sie werden verpflegt, verbringen Zeit mit Gleichaltrigen und erleben eine unvergessliche Zeit. Wer meint dass sein Kind dazu noch nicht bereit ist, mag sich täuschen: Denn gerade im Umfeld der Eltern sind Kinder wehleidiger, jammern mehr und wirken schwächer. Ein Feriencamp bietet solchen Kindern die ideale Möglichkeit über ihren eigenen Schatten zu springen – besonders hilfreich ist es dann, wenn sie zusammen mit einem bekannten Gesicht ins Lager fahren. Zusätzlich werden die Interessen der Kinder gefördert, wie sie in einem so intensiven Ausmaß ansonsten schwer möglich wären.
Sommerkindergarten
In den meisten größeren Bezirken werden für die besonders Kleinen Sommerkindergärten oder andere Sommerbetreuungsstätten angeboten. Sie finden selten flächendeckend während der ganzen Sommerferien statt sondern stehen meistens nur einige Wochen zur Verfügung. Diese aufwandslose und kostengünstigste Möglichkeit der Kinderbetreuung im Sommer ist sehr beliebt – vor allem aber bei den Eltern! In den Ferien wird von den Kindern meist Abwechslung gefordert, sie wollen etwas Besonderes erleben – deshalb sind diese Sommerbetreuungsstätten häufig projektorientiert, das bedeutet dass während der zwei Wochen intensiv an einem Thema (beispielsweise „Meerestiere“ oder „Wasser“) gearbeitet wird.
Private Kinderbetreuung
Dieses Konzept kann auch zuhause angewandt werden – wie wäre es mit einer „Erdbeerwoche“ inklusive Erdbeeren pflücken, Marmelade kochen, Smoothes machen und Samen trocknen. Für die Zeit, die dazwischen übrig bleibt, bieten sich Nannys, Babysitter oder Leihomas an – auch wenn Ihr Kind zuhause schon für einige Stunden gut alleine zurecht kommt, ist es eine besondere Abwechslung wenn es trotzdem einen Vormittag oder einen Abend lang die volle Aufmerksamkeit einer solchen Person bekommt. Das Wissen nicht immer alleine sein zu müssen stärkt nämlich die Fähigkeit das Alleine sein – sobald es notwendig ist – ganz gut zu können!