Keine Frage: Als Mama (und natürlich auch als Papa) bräuchte man manchmal Tage, die weitaus länger sind als 24 Stunden, um all das zu schaffen, was auf der Agenda steht. Der Alltag mit Kindern, zumal wenn sie noch klein sind und eine sehr enge Betreuung brauchen, ist herausfordernd und völlig anders als zu Zeiten, in denen man sich nur um sich selbst und den Partner kümmern musste.
Tage mit Kindern beginnen früh und oftmals mit großer Hektik: Aufstehen, anziehen, frühstücken, danach vielleicht nochmal neu anziehen, weil das halbe Frühstück auf dem frischen Shirt gelandet ist. Dann ab ins Bad, Zähne putzen, kämmen, frühstückverschmierte Münder und laufende Nasen putzen. Je nach Jahreszeit mehr oder weniger dicke Jackenschichten überziehen, Rucksäcke und Schulranzen überprüfen, Schuhe zubinden, Haus verlassen, wieder zurückkommen weil man doch noch was vergessen hat, aufs Fahrrad, ins Auto oder auch zu Fuß auf den Weg machen in Richtung Krippe, Kindergarten, Schule, dann selbst weiter ins Büro, zum Einkaufen, zu Terminen …
Es verwundert nicht, dass Eltern oftmals das Gefühl haben, um 9 Uhr morgens schon komplett platt zu sein. Und dann liegt der ganze Tag noch vor einem! Und der geht oftmals genau so weiter, wie er angefangen hat. Am Abend steht man dann erschöpft vor dem Kinderbett und fragt sich, wo in aller Welt die Zeit wieder hingerast ist.
Kinder zu haben ist wunderschön und anstrengend zugleich. Gerade Mütter neigen dazu, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche hintenan zu stellen. Alles andere erscheint erst einmal wichtiger. Kein Wunder, dass die Akkus irgendwann einmal leer sind. Umso wichtiger ist es, dass man sich bewusst kleine Auszeiten vom Alltagsstress gönnt. Denn selbst zehn Minuten können Wunder bewirken.
Räume für sich selbst schaffen
Vor allem mit kleinen Kindern ist man nonstop eingebunden und findet selten eine freie Minute für sich. Dabei ist es unglaublich wichtig, auch einmal nur an sich zu denken. Denn das hat rein gar nichts mit Egoismus zu tun – im Gegenteil! Eine gestresste Mutter tut keinem gut, schon gar nicht den Kindern.
Es ist zugegeben ein Balance-Akt, sich Freiräume zu schaffen. Denn das schlechte Gewissen redet immer mit. Deshalb lautet die oberste Regel: Nicht hadern, sondern machen. Den Kindern geht es nicht schlechter, wenn Mama sich mal eine Weile ausklinkt. Manchmal wirkt schon eine halbe Stunde Wunder. In Ruhe spazieren gehen. Ein heißes Bad genießen. In einer Zeitschrift schmökern. Sich ins Café setzen und einfach mal nichts tun – die Möglichkeiten, sich ein wenig Ruhe mitten im Sturm zu gönnen, sind unglaublich vielfältig.
Ein Tipp: Eine halbe oder auch eine Stunde vor der Familie aufstehen. Das kostet zugegebenermaßen Überwindung. Aber es sind kostbare Minuten, die man sich damit schafft. Den ersten Kaffee des Tages ganz in Ruhe auf dem Balkon zu genießen und die Morgenstimmung in sich aufzusaugen, schafft Energie für den ganzen Tag und zaubert ein Lächeln aufs Gesicht. Oder man nutzt den morgendlichen Slot, um ganz in Ruhe zu duschen und sich zurecht zu machen. Denn sich in seinem Körper wohlzufühlen, ist ein ganz wichtiger Aspekt.
Auch die Kinderbetreuung zumindest zeitweise in andere Hände zu geben, entlastet. Das kann der Papa sein oder die Großeltern oder auch eine familienunabhängige Betreuung durch eine Nanny, einen Babysitter oder eine Leihoma. Das geht auch stundenweise – und die Mama gönnt sich in der Zeit einfach mal den Luxus, nur für sich selbst da zu sein.
Yoga und Entspannungstechniken
Wunderbare Momente der Ruhe zwischendurch kann man beim Yoga finden. Dazu muss man gar nicht mal Mitglied eines Yoga-Studios sein. Zehn Minuten zwischendurch können ebenso Gleichgewicht und innere Ruhe spenden. Gut geeignet sind alle Balance-Haltungen, die Helden- (oder auch Krieger-)Pose, Brustöffner-Posen oder auch die Haltung des Kindes. Auch die Schulterbrücke ist eine geeignete Übung um den Geist zu beruhigen und neue Energie zu schöpfen.
Anschauliche Erklärungen der Posen findet man online, beispielsweise hier http://www.asanayoga.de/blog/category/yoga-uebungen/. Man kann sich auch bei einem Online-Yoga-Studio anmelden und zuhause üben. Viele Programme bieten unterschiedliche Schwerpunkte an, beispielsweise bei Rückenproblemen oder eben zur Meditation und zum Finden innerer Ruhe.
Gutes aus der Küche
Essen ist wichtig. Denn wer nicht richtig isst, kann auch keine frische Energie schöpfen.
Gerade Mütter neigen dazu, ihre eigene Ernährung zu vernachlässigen, weil sie denken, sie hätten keine Zeit dafür. Da wandert dann statt etwas Gesundem, das Power für den Tag gibt, schnell mal ein süßer Snack oder ein fettiger Imbiss in den Bauch. Dabei gibt es wunderbare Anregungen für die Ratzfatz-gemacht-und-dabei-auch-noch-gesund-Küche. Als Kochbuch oder auch im Netz in den unzähligen tollen Blogs und Online-Magazinen.
Bewährt hat sich auch der Blick in spezielle Kinderkochbücher. Denn sie bieten eine Vielzahl toller Rezepte an, die sich prima sowohl für Kinder als auch für Eltern eignen. Auch Klassiker der Familienküche wie Pfannkuchen und Fischstäbchen kommen darin vor, aber oftmals in neuem Gewand und toll aufgepeppt. Einer unserer Küchen-Lieblinge ist das wunderhübsch fotografierte Mama-Kochbuch aus dem Callwey Verlag von Food-Bloggerin Hannah Schmitz. Das Schöne daran: Die Rezepte darin gliedern sich in die verschiedenen Phasen des Mama-Werdens und ‑Seins – von Schwangerschaft über Stillzeit bis zum Kleinkind-Essen.
Es muss nicht immer Kaffee sein
Trinken ist wichtig, das wissen wir alle. Nur manchmal tun wir es zu selten. Das typische Mama-Getränk ist immer noch der Kaffee. Es tut auch unglaublich gut, sich eine Tasse heißen Kaffees oder einen cremigen Latte Macchiato in Ruhe schmecken zu lassen. Ein schönes Ritual beispielsweise am Morgen, wenn man es wirklich schafft, einen Tick vor der restlichen Familie aufzustehen und einen Moment für sich zu genießen.
Als Hauptgetränk ist aber natürlich immer noch Wasser unser Top-Favorit. Dabei zwischendurch ruhig mal variieren und aus dem Wasser einen „Mami-Zaubertrank“ machen: Eine ausgepresste Zitrone mit einer Handvoll Minze und einer halben Salatgurke ergibt einen tollen Detox-Drink. Funktioniert auch mit Beeren oder Orangenscheiben statt der Gurke.
Oder auf Tee setzen: Für einen Ingwertee einfach Ingwer kleinschneiden und mit heißem Wasser überbrühen. Das Tee-Prinzip funktioniert auch mit frischem Zitronengras.
Gedankenreisen
Man braucht nicht unbedingt ein spezielles Entspannungsprogramm, um einmal abzuschalten und auf Gedankenreise zu gehen. Zehn Minuten Zeit und ein ruhiger Ort reichen aus. Man kann meditieren oder einfach nur die Stille genießen. Wichtige Regel: An nichts denken, was den Kopf belastet. Kinder, Haushalt, Job – alles wird für eine klitzekleine Mini-Pause ausgeklammert.
Wer sich leichter tut, kann sich eine Anleitung auf CD, DVD oder auch online suchen. Musikstreamingdienste wie Spotify bieten zudem tolle Playlisten mit Entspannungsmusik an. Anschalten und abtauchen! Das geht auch in der Badewanne ganz wunderbar. Schöner Nebeneffekt: Dort bleibt wegen der Spritzwassergefahr das Handy garantiert außen vor. Denn das ist, wenn man ehrlich ist, oftmals ein ganz schöner Zeitkiller im Alltag.
Mamas Beautyprogramm
Kurze Pausen zwischendurch lassen sich auch optimal für ein kleines Schönheitsprogramm nutzen. Masken und Peelings kann man ganz einfach selbst herstellen – und die Zutaten hat man meistens sogar in der Küche vorrätig. Aus Olivenöl und Zucker entsteht ein feines Zuckerpeeling, das die Haut streichelzart macht. Quark, Joghurt, Eigelb und Olivenöl ergeben eine reichhaltige Gesichtsmaske. Trockene Haut freut sich über eine Packung aus Avocado und Honig.
Und wenn einmal mehr Zeit ist, darf Mama auch einmal ein Beautyprogramm beim Profi genießen. Sei es eine Kosmetikbehandlung oder eine Massage. Die Kinder sind derweil in guten Händen beim Papa, den Großeltern oder eben auch einem Profi – Nanny, Babysitter und Leihoma sind eben die perfekten Helfer, wenn Mama mal wieder ganz dringend eine Pause braucht.
Lese-Tipp1: Tolle Ideen und Anleitungen für kleine Mama-Pausen zwischendurch bietet das Buch Mama macht mal Pause: 10-Minuten-Wellness im Alltagsstress von Nina Weber. Erschienen im Kösel Verlag, 2014.
Lese Tipp2: die diversen Mama-Blogs zum runterkommen 🙂