Morgenmuffel? Frühmorgens in die Gänge zu kommen, ist nicht für alle einfach. Und gerade in einer Familie mit Kindern kann es da unter Umständen auch mal ganz schön stressig zugehen. Denn alles muss dann auf einmal passieren: Anziehen, Frühstück machen, waschen, herrichten, an alle Dinge denken, die wichtig für den Tag in der Kita, in der Schule oder im Büro sind und die dringend noch eingepackt werden müssen …
Gerade im Winter, wenn es morgens dunkel und kalt ist und sich alle noch in dicke Schichten packen müssen, bevor sie das Haus verlassen, können die Morgenstunden schnell zur Herausforderung werden. Kein Wunder, dass manche Familienmitglieder erst einmal eine Weile brauchen, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Die schlechte Laune in der Früh hat immerhin auch einen eigenen Namen: Morgenmuffel halt! Von einem Abendmuffel beispielsweise haben wir noch nie etwas gehört.
Dabei ist es durchaus normal, dass manche Menschen etwas länger brauchen, um mit der nötigen Power in den Tag zu starten. Der unterschiedliche Biorhythmus ist der Grund. Denn während die „Lerchen“ schon in der Früh voller Energie zwitschern, haben die „Eulen“ ihre Hochphasen eher später am Tag und am Abend – brauchen dafür aber länger, um morgens fit zu werden.
Diese sogenannten Chronotypen sind genetisch bedingt, wobei es im Laufe des Lebens einige Anpassungen gibt: Kleine Kinder sind in der Regel recht früh wach. Sobald sie ins Teenager-Alter kommen, verschiebt sich der Biorhythmus nach hinten. Um dann ab einem gewissen Alter wieder in den frühen Morgen zurück zu wandern. Der eigentliche Typ bleibt aber trotz dieser Verschiebungen immer gleich: Denn wirklich umpolen lassen sich die genetischen Voraussetzungen nicht.
Wer morgens einen mühsamen Start in den Tag hat, sollte sich unsere Tipps für einen stressfreien Morgen einmal genauer ansehen:
Fünf Ideen, wie man gut in den Tag kommt
Stressphasen von vorne herein reduzieren: Das bedeutet vor allem, früh genug aufzustehen, um möglichst in Ruhe alles erledigen zu können – vom Frühstück bis zum Duschen und Fertigmachen. Also lieber den Wecker auf eine Viertelstunde früher stellen und dafür entspannter in den Tag starten. Und Finger weg von der Snooze-Taste!
Vorbereitungen treffen: Wer in der Früh noch etwas unleidig und müde ist, tut sich sehr viel leichter, wenn schon alles parat ist. Also am besten die Kleider der Kinder schon am Vorabend zusammenstellen oder zumindest überlegen, was man wohl anziehen möchte. Nichts ist stressiger, als einem grauen Regentag mit müden Augen und auf den letzten Drücker noch die Gummistiefel der Kids suchen zu müssen. Die natürlich in genau diesem Moment nicht auffindbar sind. Da sind wir dann lieber ein bisschen spießiger und planen vor (und checken am Vorabend vielleicht nochmal den Wetterbericht).
Auf Konflikte richtig reagieren: Draußen hat es frisch geschneit, aber das Kleinkind-Töchterlein möchte partout keine warme Hose sondern lieber ihren Sommer-Rock anziehen? Diese Situationen können morgens schnell in Hektik und Streit ausarten. Denn normalerweise würde man versuchen die Situation ruhig zu klären und zu entschärfen. Aber morgens, kurz bevor alle das Haus verlassen müssen, hat man nicht immer die nötige Zeit und Entspanntheit dazu. Daher am besten auch auf solche Situationen einstellen (wenn man ehrlich ist, passiert es ja immer wieder, so dass man irgendwann auch Übung hat). So kann man schneller zu Kompromissen finden. Beispielsweise: Die Hose wird mitgenommen und die Erzieher instruiert, sie anzuziehen, sobald es zum Spielen nach draußen geht. Und unter den Rock kommt erst einmal eine dicke Thermo-Strumpfhose.
Gut essen: Unbedingt frühstücken, das gilt für Kinder UND Erwachsene. Und am besten so vielfältig und vollwertig wie möglich. Vollkorn, Milch und Milchprodukte sowie Obst und vielleicht sogar etwas Gemüse gehören dazu. Wenn es wirklich schnell gehen muss, sind Vollkornflocken mit etwas Milch oder Joghurt und kleingeschnittenem Obst eine gute und schnelle Option. Auch für die Brotzeit zum Mitnehmen gilt: Besser schon am Vortag überlegen, was in die Box rein soll (Obst und Gemüse aber erst in der Früh frisch schnippeln).Für kritische Esser haben wir diesen Blog-Artikel verfassst.
Chillen am Wochenende: Wer die ganze Woche über morgens immer Vollgas gegeben hat, darf am Wochenende auch mal ausruhen und ganz bewusst diese Auszeit genießen. Gemeinsam ganz in Ruhe frühstücken, spielen, zusammen sein: Das ist wunderbar. Also besser das Wochenende nicht gleich mit neuen Terminen zupflastern. Schön ist es auch, Rituale einzubauen. Beispielsweise immer gemeinsam am Samstagmorgen den lokalen Wochenmarkt zu besuchen. Oder eine Spielstunde am Nachmittag, zu der Freunde eingeladen werden. Und abends dürfen Mama und Papa dann auch mal alleine raus. Eine professionelle Kinderbetreuung macht es möglich.