Kinderbetreuung / Nanny München - Konflikte in der Kita: Wie reagiere ich darauf?

Konflikte in der Kita: Wie reagiere ich darauf?

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Wenn Kin­der in einer grö­ße­ren Grup­pe zusam­men­kom­men, sind Kon­flik­te unter­ein­an­der unver­meid­lich, sei es in der Kita, unter Geschwis­tern oder auf dem Spiel­platz. Oft ent­ste­hen die­se klei­nen Strei­te­rei­en wäh­rend des Spie­lens, und dann geht es in vie­len Fäl­len vor allem um „meins“ oder „deins“ – die Schau­fel, das Drei­rad oder der Platz im Spiel­häus­chen. Die­ses Ver­hal­ten beginnt bereits im Klein­kind­al­ter, in dem die Kon­flik­te erst ein­mal mit lau­tem Gebrüll aus­ge­tra­gen wer­den und setzt sich im Kin­der­gar­ten­al­ter fort –dann natür­lich mit einem ent­spre­chend grö­ße­ren ver­ba­len Umfang.

Streit und Konflikte sind völlig normal

Kin­der­psy­cho­lo­gi­sche Stu­di­en wei­sen dar­auf hin, dass die­se Art von Kon­flik­ten völ­lig nor­mal und meis­tens nur von kur­zer Dau­er ist. Und ent­ge­gen dem spon­ta­nen Drang, den man als Erwach­se­ner dabei oft ver­spürt, soll­te man sich eben nicht ein­mi­schen, son­dern die Kin­der das Gan­ze unter­ein­an­der regeln las­sen. Kon­flik­te und Streit sind ein wich­ti­ger Bestand­teil des sozia­len Mit­ein­an­ders – und zu ler­nen, damit umzu­ge­hen, ist ein essen­zi­el­ler Schritt in der kind­li­chen Ent­wick­lung, beto­nen Exper­ten immer wie­der.

Anders sieht es sicher­lich aus, wenn es zu Gewalt­tä­tig­kei­ten kommt. Kin­der reagie­ren im Streit oft­mals impul­siv und gefühls­be­tont, und da wird schon mal getre­ten, gekratzt oder geschla­gen. Dann hilft es, wenn die Erwach­se­nen signa­li­sie­ren: Ich bin für dich da, wenn du mei­ne Hil­fe und Unter­stüt­zung brauchst. Und sie sind im Fal­le des Fal­les die Per­son, die für das Zie­hen von Gren­zen zustän­dig ist und dann auch klar und deut­lich „Stopp“ sagt, wenn ein Streit aus­ufert.

Meis­tens geht es aber eher dar­um, den Kin­dern die rich­ti­gen Stra­te­gien zur Kon­flikt­lö­sung nahe­zu­brin­gen. Dabei ist es gut, nicht ein­fach selbst die Optio­nen zu defi­nie­ren, son­dern die Kin­der aktiv ein­zu­bin­den und sie zu fra­gen: „Wel­che Lösung schlägst du jetzt vor?“ Was am Ende zählt, ist die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie und nicht die Fra­ge, wer nun Recht hat und wer nicht. Denn das kann immer eine Fra­ge der Per­spek­ti­ve sein.

Bei Veränderungen im Verhalten sollten Eltern genau hinhören

Mit­un­ter gesche­hen Kon­flik­te auch durch beson­de­re Situa­tio­nen in der Kita, die das Kind ängs­ti­gen oder ver­un­si­chern. Soll­ten Eltern Ver­än­de­run­gen an ihrem Kind bemer­ken oder äußert es bei­spiels­wei­se den Wunsch, nicht mehr in die Kita zu gehen, soll­te man ganz genau hin­hö­ren. Meis­tens hilft ein klä­ren­des Gespräch mit den Erzie­hern, um die Grün­de für das Ver­hal­ten des Kin­des her­aus­zu­fin­den. Manch­mal sind sie banal, weil bei­spiels­wei­se irgend­et­was pas­siert ist, das dem Kind nicht gepasst hat. Manch­mal ste­cken aber auch tie­fer­ge­hen­de Pro­ble­me dahin­ter und dann soll­te man dem Kind unbe­dingt ver­si­chern, dass es nicht allei­ne mit sei­nen Ängs­ten ist. Die Ursa­che her­aus­zu­fin­den, kann Zeit in Anspruch neh­men, aber für das Kind ist genau das wich­tig: Dass sei­ne Sor­gen ernst genom­men wer­den.

Fazit: Das Finden der sozialen Rolle als Aufgabe

Bei der Bewäl­ti­gung von Kon­flik­ten geht es immer auch dar­um, dass das Kind lernt, sei­ne Rol­le im sozia­len Mit­ein­an­der zu defi­nie­ren und zu fes­ti­gen. Eltern kön­nen dabei als eine Art „Anwalt“ fun­gie­ren, der das Gan­ze mode­riert, sich aber den­noch im Hin­ter­grund hält. Sich öfter dar­an zu erin­nern, hilft viel­leicht, um beim nächs­ten laut­star­ken Streit um einen Sand­ei­mer cool zu blei­ben und die Kin­der ein­fach ein­mal „machen“ zu las­sen. Hier lesen Sie, ob die 24 Stun­den Kita wirk­lich Zukunft hat.