Kinderbetreuung / Nanny München - Ab jetzt ein Teenager: Was nun wichtig wird in der Erziehung

Ab jetzt ein Teenager: Was nun wichtig wird in der Erziehung

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Irgend­wann pas­siert es: Das klei­ne Baby, das gefühlt eben noch auf unse­rem Arm schlum­mer­te, ist gar nicht mehr so klein. Son­dern wächst den Eltern bald schon über den Kopf. Und das im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes. Die Puber­tät ist eine her­aus­for­dern­de Zeit. Sowohl für die Kin­der, die dann zu Teen­agern und Jugend­li­chen wer­den, als auch für die Eltern. Denn mit die­ser Pha­se des Erwach­sen­wer­dens ver­än­dern sich auch die Rol­len inner­halb der Fami­lie. Die Bezie­hung und Erzie­hung fin­det nun mehr auf Augen­hö­he statt – und all das, was man sei­nen Kin­dern in den ver­gan­ge­nen Jah­ren mit­ge­ge­ben hat, kommt nun zum Tra­gen.

Und den­noch hört Erzie­hung natür­lich nicht auf, sobald die Kin­der das Teen­ager-Alter erreicht haben – nur die The­men ändern sich. Die all­täg­li­che Dis­kus­si­on dreht sich nun nicht mehr dar­um, wie man sein Besteck ordent­lich ein­setzt oder im Stra­ßen­ver­kehr auf­passt, son­dern um Din­ge wie Aus­ge­hen oder Inter­net­kon­sum. Und da die Zeit der Puber­tät mit­un­ter sehr emo­tio­nal auf­ge­la­den ist, sind Kon­flik­te vor­pro­gram­miert.

Gera­de noch sehr auf­ge­weck­te Kin­der zie­hen sich plötz­lich zurück, mau­ern, wir­ken lust­los und des­in­ter­es­siert. Und kom­men am Tag dar­auf wie­der zum Kuscheln ins Bett der Eltern.  Eine Zeit vol­ler Her­aus­for­de­run­gen – für alle Betei­lig­ten. Übri­gens, gut zu wis­sen: Die Puber­tät beginnt oft­mals schon viel frü­her als gedacht. Schon im Lauf der Grund­schul­zeit beginnt die soge­nann­te Vor­pu­ber­tät – eine Zeit, die noch von sehr kind­li­chen Mus­tern geprägt ist, in wel­cher der Abna­be­lungs­pro­zess  aber bereits lang­sam beginnt.

Fragt man Erzie­hungs­exper­ten nach der rich­ti­gen Stra­te­gie im Umgang mit dem Start ins Teen­ager-Alter und die Puber­tät bekommt man einen wert­vol­len Tipp (den vie­le Eltern sowie­so schon ken­nen, denn er hat sie bereits durch die Baby- und Klein­kind­zeit beglei­tet): Gelas­sen­heit. In Kom­bi­na­ti­on mit Lie­be und Respekt vor dem Gegen­über. Wie das gelin­gen kann? Wir haben eini­ge wich­ti­ge Punk­te zusam­men­ge­fasst.

Veränderungen annehmen

Eltern, gera­de Müt­tern, fällt es oft­mals schwer, ihre Kin­der los­zu­las­sen. Doch gera­de in der Zeit der Puber­tät ist es sehr wich­tig, dem Teen­ager-Kind die­se Frei­heit zu geben. Wur­zeln und Flü­gel – die­ses Sprich­wort ist nicht aus der Luft gegrif­fen. Den Wur­zel-Part haben wir nun vie­le Jah­re lang für unse­re Kin­der erle­digt. Nun ist für sie die Zeit gekom­men, ihre Flü­gel aus­zu­brei­ten. Und das müs­sen Eltern akzep­tie­ren und akzep­tie­ren.

Grenzen definieren

Regeln auf­zu­stel­len ist ein wich­ti­ger Bestand­teil des Zusam­men­le­bens. In der Fami­lie bedeu­tet das, dass in der Teen­ager­zeit die Gren­zen neu defi­niert wer­den. Die Jugend­li­chen sind nun kei­ne klei­nen Kin­der mehr. Aber auch sie benö­ti­gen immer noch Anlei­tung. Kla­re Gren­zen kön­nen und soll­ten bei­spiels­wei­se beim Medi­en­kon­sum und des­sen Inhal­ten gezo­gen wer­den: Wie lan­ge dür­fen Teen­ager online sein, wel­che Sei­ten sind tabu? Wer mehr zum The­ma lesen möch­te: Unse­re Arti­kel zum Umgang mit sozia­len Netz­wer­ken und über Kin­der und Inter­net beschäf­ti­gen sich ein­ge­hen­der damit.

Auf Augenhöhe kommunizieren

Eigent­lich wis­sen wir es: Ver­bo­te brin­gen nichts. Und trotz­dem ist die Ver­su­chung groß, sie aus­zu­spre­chen. Bes­ser wäre es: Mit den Teen­agern offen zu reden. Und ihnen dabei das Gefühl zu geben, ernst genom­men zu wer­den. Die­se Offen­heit wird im Zwei­fels­fall mehr nut­zen als jeder Stu­ben­ar­rest. Lie­be und Respekt sind gute Zuta­ten in die­ser Zeit des Wan­dels.

Die richtige Balance finden — gemeinsam mit dem Teenager

In Zei­ten, in denen so man­ches aus dem Gleich­ge­wicht zu gera­ten scheint, ist es eine her­aus­for­dern­de Auf­ga­be, die­se Balan­ce wie­der her­zu­stel­len. Gleich­zei­tig los­zu­las­sen und Halt zu geben, das rich­ti­ge Maß für Gren­zen und Regeln zu fin­den, Kom­mu­ni­ka­ti­on anzu­bie­ten und dabei nicht ent­täuscht, wenn dies auf Ableh­nung stößt – all das sind Her­aus­for­de­run­gen, die vie­le Fami­li­en zu bewäl­ti­gen haben.
 
Man kann sie bes­ser meis­tern, wenn man sich klar macht, dass all dies ganz nor­mal ist. Und dass es zum Leben und zum Fami­li­en­all­tag dazu gehört wie das Lau­fen ler­nen, die Trotz­pha­se der Klein­kin­der oder die ers­te Zeit als Schul­kind.
 
Denn eines ist gewiss: Die größ­te Auf­ga­be von Eltern ist es, ihre Kin­der auf ihrem Weg anzu­lei­ten und ihnen Halt zu geben. Und die­se Auf­ga­be ver­liert sich nicht, selbst wenn sie ihre Flü­gel schon längst aus­ge­brei­tet haben.