Das Leben als Familie ist bunt und laut. Und wenn nicht gerade die Krankheitswelle zugeschlagen hat, dann macht es auch Riesen-Spaß mit Kindern die Welt neu zu entdecken. Tag für Tag begleiten wir unsere Kleinen beim Wachsen und Lernen, und durch sie bekommen wir Eltern eine direkte Verbindung zur Zukunft. Zu unserer eigenen und der nachfolgender Generationen.
Wohl alle wünschen sich nur das Beste für ihre Kinder und ein langes, gesundes und glückliches Leben in einer intakten Welt. Doch leider scheint gerade der letzte Punkt zunehmend in Gefahr zu sein, denn die Bedrohungen durch Umweltschäden und den Klimawandel gelangen zunehmend in unser Sichtfeld.
Und jetzt kommt die gute Nachricht: Wir alle können etwas für den Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit tun. Allein durch die Entscheidungen, die wir täglich treffen und die Art wie wir leben.
Wir müssen eine positive Veränderung nur wollen, anfangen und aktiv werden. Dann wird unser Alltag und unser Familienleben Schritt für Schritt grüner und enkeltauglicher werden.
Und hier gibt es Inspiration zum Handeln. Unsere Tips im Überblick.
1.Ökostrom
Wir alle brauchen Strom für unseren Alltag und das nicht zu knapp. Mit ein paar Klicks im Internet kann jeder selbst aktiv entscheiden wie sein Strom gewonnen wird. Soll er aus einem Atom- oder Kohlekraftwerk stammen, oder doch lieber aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasser? Zwischen klimaschädlich oder klimafreundlich kann so jeder einzelne einfach und unkompliziert wählen. Und der Effekt ist groß, denn Energie, Heizen und Mobilität sind die größten Faktoren um seine persönliche Co²-Bilanz positiv zu beeinflussen.
2.Heizung runter
Auch Heizen ist ein wichtiger Stellwert für mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Klar, soll keiner in seiner Wohnung frieren. Aber müssen die Heizkörper wirklich in allen Räumen voll aufgedreht sein? Bereits ein Grad weniger spart große Mengen an wertvoller Energie und trägt so maßgeblich dazu bei, dass wir grüner und umweltschonender leben. Und was gibt es denn schöneres als gemeinsam unter einer warmen Decke zu kuscheln und sich Geschichten zu erzählen?
3.Unterwegs ohne Auto
Zusätzlich zum Thema Energie und Heizen lässt sich auch durch die Art wie wir uns fortbewegen unsere CO²-Bilanz deutlich verbessern. Je öfter wir das Auto stehen lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder unsere eigenen zwei Beine ausweichen, desto klimafreundlicher sind wir unterwegs. Und im Fall von Radfahren und Laufen tun wir zudem noch etwas für unsere Gesundheit.
4.ToStay statt ToGo
Unser Leben hat sich über die letzten Jahrzehnte stark verändert. Es ist schneller geworden und wir wollen, wo es nur geht, wertvolle Zeit sparen. Ein Ausdruck dessen ist nicht zuletzt die Art wie wir essen und trinken. ToGo heißt hier das Zauberwort. Egal, ob Frühstücksriegel, Smoothie, Kaffee oder eine volle Mahlzeit. Hauptsache, wir können alles für unterwegs mitnehmen. Mit Genuss hat das oftmals nichts mehr viel zu tun. Und leider auch nicht mit Nachhaltigkeit, denn Lebensmittel-ToGo produzieren wahre Müllberge an unnötigen Verpackungen und Plastik. Wie wäre es denn einfach mal wieder mit einem Kaffee oder Mittagessen im Sitzen? Das wäre nicht nur viel gemütlicher, sondern auch noch besser für unsere Umwelt.
Wer dennoch nicht auf den ToGo-Lifestyle verzichten will oder kann, der könnte sich nach und nach angewöhnen seine eigenen Verpackungen mitzubringen. Das scheint am Anfang zwar etwas komplizierter, ist aber durchaus möglich. Am Ende ist alles nur eine Frage der Routine. Und Schritt für Schritt, und Brotzeit für Brotzeitdose, wird unser Alltag grüner.
5.Quetschies adé
Quetschies sind seit einigen Jahren aus dem Alltag vieler Familien nicht mehr wegzudenken. Sie sind das allzu praktische Essen-ToGo für unsere Kleinsten. Die Kehrseite der Medaille kann man beinahe auf jedem Spielplatz finden. Leerer Verpackungsmüll aus Plastik und Alu. Dabei gibt es mittlerweile tolle Alternativen. Die einfachste und preisgünstigste ist wohl ein Löffel mit Einmachglas, das man zu Hause mit dem gewünschten Inhalt befüllt. Wer allerdings keine Hand frei zum Löffeln hat, der kann mittlerweile auch auf auswasch- und wiederverwendbare Quetschbeutel ausweichen. Egal, welche Möglichkeit man nutzt, die Umwelt freut sich auf jeden Fall. Und die Familienkasse, denn Selberfüllen ist immer deutlich günstiger als handelsübliche Quetschies.
6.Selber kochen
Zuhause selber zu kochen kostet Zeit. Ja, das stimmt. Es macht aber auch Spaß und entspannt. Gerade mit Kindern, die nur allzu gerne beim Schnippeln und Zubereiten mithelfen wollen, wird Kochen zum wunderbaren Alltagsabenteuer. Zudem ist Selberkochen gesund, denn man kann bewusst wählen, mit was für Zutaten man arbeiten möchte. Im Gegensatz zu Fertigprodukten ist das ein Riesen-Vorteil, darin verstecken sich nämlich oft große Mengen an ungesundem Zucker, Salz oder Farb- und Aromastoffen. Und als wäre das noch nicht genug, gibt es noch einen weiteren Pluspunkt durch das Engagement am eigenen Herd: Man spart unnötigen Müll und Energie, der durch die Verpackungen und Verarbeitung der Convenience-Produkte meist anfällt.
7.Regionale und saisonale Bioprodukte als angewandter Klimaschutz
Die Art wie wir Einkaufen hat einen großen Einfluss auf die Nachhaltigkeit unseres Lebensstils. Richtig einkaufen kann also nichts weniger sein als täglich angewandter Klimaschutz.
Bei Lebensmitteln bedeutet das vor allem darauf zu achten, dass möglichst wenig stark verarbeitete Fertigprodukte im Einkaufskorb landen (siehe Punkt 6) und möglichst viele saisonale Bioprodukte aus der Region.
Der ökologische Landbau arbeitet deutlich Ressourcen-schonender und ohne aggressive Pestizide, deren Langzeitfolgen und Wechselwirkungen zum heutigen Zeitpunkt noch gar nicht absehbar sind. Das heißt durch den Kauf von Lebensmitteln in Bio-Qualität finanziert man eine Landwirtschaft, die keinen Raubbau an der Natur betreibt und die Artenvielfalt und Bodenfruchtbarkeit für zukünftige Generationen erhält.
Wer zudem noch darauf achtet saisonale Lebensmittel aus der Region zu kaufen, hilft unnötige Energie und Abgase zu sparen, da der Transport über weite Strecken wegfällt.
8.Unnötiges (Verpackungs)Plastik sparen
Klimaschutz im Einkaufskorb funktioniert auch durch die Vermeidung von unnötigem Müll. Wer einmal mit offenen Augen durch die Supermarktregale gelaufen ist, der weiß wahrscheinlich sofort was hier gemeint ist. Beinahe alles, was es zu kaufen gibt, ist doppelt und dreifach verpackt. Aber das muss nicht so sein. Jeder kann bereits im Laden eine Wahl treffen, und das Produkt auswählen, dass weniger und/oder umweltschonender verpackt ist. So kann man zum Beispiel Joghurt, Antipasti oder Honig aus dem Plastikbecher im Laden stehen lassen und dafür bewusst Glasflaschen kaufen. Loses Obst und Gemüse gegenüber verpacktem bevorzugen, und bei Käse und Wurst die Portionspackungen einfach gegen einen Besuch an der Theke eintauschen. Im Idealfall mit eigener Dose (siehe Punkt 9). All diese kleinen Wahlmöglichkeiten sind wunderbare und unkomplizierte Schritte in einen grünen Alltag und ein nachhaltiges Familienleben.
9.Mehrweg statt Einweg
Mehrweg ist grundsätzlich besser als Einweg, denn Einwegprodukte und ‑verpackungen haben nur eine kurze Lebensdauer und landen oft schon nach wenigen Minuten auf dem Müll. In der Regel gilt, je öfter ein Gegenstand benutzt wird, desto umweltschonender ist er. Und weil wir gerade schon bei mitgebrachten Behältnissen waren. Egal, ob der Coffee ToGo-Becher aus Edelstahl, die eigene Käsedose aus dem Küchenschrank oder das Obst- und Gemüsesäckchen aus Stoff. All diese Dinge können jede Menge unnötigen Müll sparen. Hauptsache sie sind wiederverwendbar! Natürlich bietet auch der Handel tolle und umweltschonende Mehrweg-Alternativen an. Zum Beispiel viele Milch- und Joghurtgläser mit Pfand. Aber Achtung! Nicht alles mit Pfand ist auch automatisch Mehrweg. So werden die dünnwandigen PET-Getränkeflaschen leider NICHT wieder benutzt und nur etwa die Hälfte des anfallenden Flaschenbergs aus Plastikmüll wird überhaupt recycelt. Der Rest wird lediglich thermisch verwertet, also verbrannt.
10.Weniger ist mehr und Make it last
Ganz egal, was wir Tag für Tag im Alltag kaufen, konsumieren, benutzen, anziehen etc.. Sehr vieles davon hat leider nur eine kurze Lebensdauer und landet danach auf dem Müll. Und es macht uns nicht glücklicher. Kaufen und Wegwerfen ist Teil unseres Lebensstils in einem reichen Industrieland geworden.
Wer seinen Alltag also grüner und nachhaltiger gestalten möchte, der sollte versuchen zuerst darüber nachzudenken, was er wirklich braucht und was ihn glücklich macht. Und der sollte die Lebensdauer der Dinge, die ihn umgeben, wieder verlängern. So kann man wieder mehr Wertschätzung lernen und kostbare Ressourcen werden geschont. Und das alles ist sehr viel leichter als vielleicht gedacht. Verzichten, Reparieren statt wegwerfen, Dinge leihen, tauschen oder gebraucht kaufen statt neu. Das alles trägt einen wichtigen Teil dazu bei, dass Weniger wieder mehr werden kann.
Und jetzt viel Spaß beim Verändern und dem Weg in ein grünes und nachhaltiges Familienleben! Wir haben einen weiteren, interessanten Artikel zum Thema Umwelterziehung geschrieben.