Kinderbetreuung / Nanny München - Geschichten-Zeit: Tipps fürs Vorlesen

Geschichten-Zeit: Tipps fürs Vorlesen

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In vie­len Fami­li­en ist das Vor­le­sen von Geschich­ten ein sorg­sam gepfleg­tes Ritu­al. Und wer es nicht macht, soll­te schnellst­mög­lich damit anfan­gen. Denn Vor­le­sen schafft nicht nur wun­der­ba­re gemein­sa­me Momen­te zwi­schen Kin­dern und Eltern, son­dern ebnet auch den Boden für wich­ti­ge Eigen­schaf­ten, die viel­leicht erst spä­ter im Leben zum Tra­gen kom­men.

An ers­ter Stel­le steht dabei natür­lich die Sprach­fä­hig­keit – die Mög­lich­kei­ten, sich aus­zu­drü­cken und ande­re zu ver­ste­hen. Stu­di­en sehen dar­über hin­aus auch Eigen­schaf­ten wie einen aus­ge­präg­ten Gerech­tig­keits­sinn und ein posi­ti­ves Sozi­al­ver­hal­ten mit dem Vor­le­sen ver­knüpft.

Wir mei­nen: Die wun­der­schö­nen Momen­te, die das Vor­le­sen schafft, soll­te jeder mit sei­nen Kin­dern so oft wie mög­lich erle­ben. Auch unse­re Nan­nys, Baby­sit­ter und Lei­ho­mas sind selbst­ver­ständ­lich gro­ße Vor­le­se-Fans. Wir haben sie um ihre per­sön­li­chen Tipps gebe­ten, mit denen sie die Vor­le­se­zeit noch wert­vol­ler machen.

 

Vorlesen als Ritual etablieren

Die Gute-Nacht-Geschich­te ist der Klas­si­ker des Vor­le­sens. Und des­we­gen gehört sie in vie­len Fami­li­en fest zum abend­li­chen Ritu­al. Genau das soll­te man sich schaf­fen: Einen Zeit­punkt am Tag, der nur dem Lesen und den Geschich­ten gehört. Das geht abends beson­ders gut, weil alle zur Ruhe kom­men und ohne­hin mit­ein­an­der ver­sam­melt sind. Das kann aber genau­so gut am Nach­mit­tag sein, wenn die Kin­der von der Kita oder der Schu­le nach Hau­se kom­men und sich eine Aus­zeit wün­schen, um nach einem anstren­gen­den Tag zur Ruhe zu kom­men.

Eine ruhige Atmosphäre schaffen

Geschich­ten leben davon, dass man sie bewusst wahr­nimmt. Das geht aber nur, wenn man nichts ande­res dane­ben macht. Also kein Spie­len oder sons­ti­ge ande­re Beschäf­ti­gung – und auch kein zwi­schen­zeit­li­ches Rum­fin­gern am Smart­phone (für die Eltern!). Am bes­ten sucht man sich eine bewähr­te Kuschel­ecke (sie­he Ritu­al) und macht es sich dort schön gemüt­lich. Und dann hat alles ande­re erst ein­mal Sen­de­pau­se.

Die Stimme einsetzen

Geschich­te leben von Emo­tio­nen und Figu­ren, von unter­schied­li­chen Stim­mun­gen und Lese­flüs­sen. Das kann man ganz ein­fach mit der eige­nen Stim­me errei­chen. Also, nur Mut! In jedem steckt ein klei­ner Schau­spie­ler. Stim­men und Beto­nun­gen vari­ie­ren, mit der Lese­ge­schwin­dig­keit spie­len – so macht das Vor­le­sen allen bestimmt ganz gro­ßen Spaß.

Nichts erklären

Als Erwach­se­ner neigt man dazu, sei­nen Kin­dern immer­zu alles erklä­ren zu wol­len. Lie­ber nicht! Statt den Text zu ana­ly­sie­ren und zu umschrei­ben, weil man denkt, die Klei­nen wür­den es nicht ver­ste­hen, soll­te man ihn ein­fach so wir­ken las­sen, wie er ist. Sie wer­den nach­fra­gen, wenn sie etwas nicht ver­ste­hen. Und dann ist immer noch Zeit für Erklä­run­gen.

Auf die Kin­der ein­ge­hen

Stim­mun­gen kön­nen von Tag zu Tag anders sein. Manch­mal wol­len die Kin­der unbe­dingt mit ins Buch schau­en, um die Bil­der anzu­se­hen. Manch­mal wol­len sie viel­leicht ein­fach nur lau­schen und dabei in die Luft gucken. Auch in die Aus­wahl der Geschich­te kann und soll­te man sie ein­be­zie­hen – was magst du heu­te hören? Wel­che Geschich­te ist dir gera­de wich­tig?

Für Bücher­nach­schub sor­gen

Einen gro­ßen Fun­dus an Kin­der­bü­chern fin­det man in den ört­li­chen Biblio­the­ken. Eine tol­le Ergän­zung zu den eige­nen Büchern im hei­mi­schen Bücher­schrank! Auch Lesun­gen und Vor­le­se-Nach­mit­ta­ge wer­den in vie­len Büche­rei­en regel­mä­ßig ange­bo­ten.

Das per­sön­li­che Lieb­lings­buch

Wer kann sich noch an sein eige­nes Lieb­lings­buch aus der Kind­heit erin­nern? Es gibt garan­tiert ein oder meh­re­re Bücher, nach denen immer wie­der ver­langt wird. Die­ses Lieb­lings­buch ist ein gro­ßer Schatz und bekommt einen Son­der­platz im Regal. Damit man es immer griff­be­reit hat. Oft­mals stellt man fest: Es ist sogar eines der­je­ni­gen, die man selbst als Kind so geliebt hat. Denn vie­le Kin­der­buch-Klas­si­ker sind auch nach Jahr­zehn­ten noch aktu­ell. Bes­tes Bei­spiel: Die Geschich­te von der Rau­pe Nim­mer­satt.

Unse­re beson­de­ren Tipps

Einen wert­vol­len Bei­trag zum The­ma Vor­le­sen leis­tet die Initia­ti­ve Lese­start (www.lesestart.de) der Stif­tung Lesen. Vom 1. Geburts­tag bis ins Grund­schul­al­ter beglei­tet sie Kin­der bei ihrem Weg vom Vor­le­sen bis hin zum eigen­stän­di­gen Lesen. Ein wich­ti­ger Grund­pfei­ler der Akti­on ist dabei die Arbeit mit Fami­li­en aus bil­dungs­fer­nen und nicht­mut­ter­sprach­li­chen Fami­li­en – die Mate­ria­len sind in 17 Spra­chen über­setzt. Zudem gibt es auf der Sei­te tol­le Buch­emp­feh­lun­gen für ver­schie­de­ne Alters­grup­pen.

Vor­le­sen und digi­ta­le Medi­en ver­bin­det die Web­sei­te Living Kids Books. Dort wer­den Kin­der­bü­cher am Bild­schirm vor­ge­le­sen – von pro­fes­sio­nel­len Spre­chern und mit Direkt­blick in die Bücher. So ent­steht ein unmit­tel­ba­res Vor­le­se-Erleb­nis – für Lese-Abwechs­lung zwi­schen­durch ist das durch­aus einen Ver­such wert. Es gibt eine kos­ten­lo­se Ver­si­on mit redu­zier­tem Umfang und eine kos­ten­pflich­ti­ge Pre­mi­um­va­ri­an­te. Infor­ma­tio­nen unter www.livingkidsbooks.com. Die bes­ten Bücher für Erst­kläss­ler haben wir für Euch in einem ande­ren Blog Arti­kel zusam­men­ge­fasst.