„Kinder sind unser höchstes Gut.“ Diesen Satz hört und liest man immer wieder. Wenn das wirklich so ist, muss es jedoch bedenklich stimmen, dass die Löhne im Bereich der Kinderbetreuung in der Regel eher schlecht sind.
ErzieherInnen und KinderpflegerInnen absolvieren eine mehrjährige schulische Ausbildung, um ihre beruflichen Qualifikationen zu erhalten. Diese Ausbildung wird nicht vergütet, so dass das erste Geld erst beim Einstieg in den Beruf verdient wird. Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 1200 und 2000 Euro brutto – je nachdem, ob die Fachkraft in einer öffentlichen Einrichtung, einem privaten Betrieb oder in einem Verein beschäftigt ist. Die höchsten Durchschnittsverdienste können in öffentlichen Einrichtungen erzielt werden. Am wenigsten verdienen ErzieherInnen tendenziell bei Vereinen, Verbänden und Stiftungen. Daran etwas zu ändern, ist allerdings Aufgabe der Politik.
Doch auch zahlreiche pädagogische Fachkräfte, die sich der Kinderbetreuung in privaten Haushalten annehmen, müssen mit einem niedrigen Einkommen auskommen. Trotz hoher Qualifikation und guten Referenzen arbeiten sie häufig für niedrige Stundenlöhne von weit unter zehn Euro und bewegen sich zum Teil mit Stundenlöhnen von 5 Euro an der Grenze zur Sittenwidrigkeit. An diesen Zuständen etwas zu ändern, ist die Aufgabe aller Familien, die Babysitter, Kinderfrauen oder Tagesmütter beschäftigen.
Selbstverständlich spielen Faktoren wie Zweck und Regelmäßigkeit der Kinderbetreuung sowie Alter und Qualifikation der Betreuungsperson eine Rolle. Wenn ab und zu jemand gebraucht wird, der ein Auge auf die schlafenden Kinder wirft, während die Eltern im Kino sind, genügt oft ein erfahrener Babysitter.. Qualifizierte Fachkräfte hingegen, die sich regelmäßig um den Nachwuchs der Arbeitgeber kümmern und eine langfristige Bezugsperson für die Kinder darstellen, sollten eine faire und ihrer Leistung angemessene Bezahlung erwarten können.